Kunst und Kindergesundheit (2023)

Am 27. September 2023 wurde in der pädiatrischen Abteilung des öffentlichen Krankenhauses von Oaxaca, Mexiko (IMSS) das Wandbild feierlich enthüllt, das Emma Sosa Moreno im Projekt „Kunst und Kindergesundheit“ realisiert hat.

Ein großer Dank geht an alle Spender*innen, die dieses Projekt möglich gemacht haben!

Das Wandbild im Entstehungsprozess.

In der pädiatrischen Abteilung des IMSS-Hospitals werden Kinder aus den sieben Regionen des Bundesstaats Oaxaca behandelt, die aufgrund der Schwere ihrer gesundheitlichen Probleme in ihren Heimatorten nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können. In den sieben Regionen Oaxacas leben unterschiedliche indigene Gruppen, die wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer geringen finanziellen Ressourcen und als Landbevölkerung von struktureller Diskriminierung betroffen sind. Es kommen Eltern bzw. Familienangehörige mit den Kindern nach Oaxaca-Stadt, weil die medizinisch-technologische und personelle Ausstattung der Krankenhäuser bzw. Gesundheitszentren in ihren Regionen die Behandlung der Kinder und die Unterstützung ihrer Heilungsprozesse nicht gewährleisten können. Zwar ist die Behandlung im öffentlichen Krankenhaus kostenlos, doch müssen Medikamente nicht selten selbst bezahlt werden und auch die Unterbringungskosten für die Begleitpersonen (dies sind meist die Mütter) stellen – abgesehen von der Sorge um die Kinder – große Belastungen für die Familien dar.

Emma Sosa Moreno beschreibt ihre Motivation für das Projekt so:

„Seitdem ich die Räume der pädiatrischen Abteilung gesehen und wahrgenommen hatte, wie trist diese Umgebung für die Kinder ist, hatte ich den großen Wunsch, dort das Projekt ‚Kunst und Kindergesundheit‘ durchzuführen. Die Räumlichkeiten sind insgesamt sehr nüchtern und für Kinder eher einschüchternd und deprimierend. Im Projekt sollte es darum gehen, die Wände der Abteilung in farbenfrohem Design und mit kindgerechten und ermutigenden Motiven neu zu gestalten.“

Die Leiterin der pädiatrischen Abteilung war von der Projektidee begeistert, denn auch sie ist überzeugt von der “Heilkraft” der Kunst und der Idee, dass eine ermunternde und ermutigende Umgebung sich unterstützend auf Prozesse des Gesundwerdens auswirken kann. Im Wandbild sollten die Kinder sich mit ihrer Lebenslust und ihren Interessen wieder erkennen. Und auch die Mütter, die unter der Wartezeit und Ungewissheit leiden, sollten sich darin spiegeln und Anerkennung und Ermutigung finden.

Die Künstlerin zieht ein positives Fazit:

„Während meines Arbeitsprozesses gab es viele Zeichen der Freude und der Anerkennung von unterschiedlichen Beteiligten. Die Kinder zeigten großes Interesse am künstlerischen Prozess und trotz ihrer Beschwerden brachten zwei von ihnen sogar den Mut auf, sich mit meiner Unterstützung an der Gestaltung des Wandbilds zu beteiligen. Mir wurde berichtet, dass einige der Kinder, die aus dem Krankenhaus entlassen werden sollten, ihre Eltern baten, zuvor noch ein Foto von ihnen vor dem Wandbild zu machen. Neben den Kindern zeigte sich auch das Personal (von Reinigungskräften über Pflegepersonal bis hin zu den Ärztinnen) erfreut über das Kunstwerk. In ihrer herausfordernden Arbeit mit den schwer kranken Kindern habe das Wandbild eine entlastende und motivierende Wirkung auf sie. Aus meiner Sicht zeigt sich hier erneut, dass die Kunst immer wieder Freude und Frieden dorthin bringen kann, wo diese dringend gebraucht werden.“

Emma Sosa Moreno vor einem Detail des Wandbildes